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Eine junge Frau mit dem Schriftzug No War im Gesicht
Jeremy Sutton-Hibbert / Greenpeace

Vor 70 Jahren: Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki

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Von Junichi Sato, Geschäftsführer Greenpeace Japan Vor siebzig Jahren warfen die USA die weltweit ersten Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Zum ersten Mal sahen die Japaner das Schreckensbild eines „Atompilzes“. Sein radioaktiver Fallout forderte bis heute mehr als 450.000 Todesopfer. Das Grauen dieser Bombardierungen bleibt eine ewige Erinnerung für die Überlebenden. Es hat sich in das Bewusstsein der Menschen in aller Welt eingebrannt, und die Erinnerung daran verhindert bisher weitere Einsätze von Atomwaffen in der Kriegsführung. Ein Zeitsprung ins Jahr 2011. Da zeigte die Atomkraft erneut ihre schreckliche Fratze: Ein Tsunami, ausgelöst von einem Erdbeben der Stärke 9,0 auf der Richterskala, überflutete den nördlichen Teil Japans – das führte zu der Nuklearkatastrophe von Fukushima. Japan und die Welt erlebten mit Fukushima den größten Atomunfall seit Tschernobyl im Jahr 1986. Zehntausende Menschen, die im Umkreis von 20 Kilometern um das Kraftwerk herum lebten, waren gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Auch heute noch können sie nicht zurückkehren. Die grausamen Folgen sind hundertfache Entwurzelung, Verlust der Lebensgrundlagen und die Verwandlung ganzer Dörfer in Geisterorte.

Krieg – die größte Bedrohung

Erst kürzlich hat Greenpeace Japan durch Messungen belegt, dass die Strahlungswerte immer noch viel zu hoch sind – trotz der Bemühungen der japanischen Regierung, die radioaktiv verseuchten Regionen zu dekontaminieren. In der Region Iitate im Nordosten der Präfektur Fukushima, einem der am schlimmsten betroffenen und hoch kontaminierten Bereiche, ist die Strahlung immer noch auf einem so hohen Niveau, dass niemand sicher dort leben kann. Die japanische Regierung will jedoch, dass die Menschen zurückkehren. Sie hat eine „Zwangsrückführungspolitik“ angekündigt. Iitate-Bewohner sollen ab März 2017 wieder nach Hause. Ein Jahr später werden die Entschädigungszahlungen an die Evakuierten eingestellt. Darüber hinaus hat die gegenwärtige Regierung von Shinzu Abe Japans Verfassung, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verabschiedet wurde, geändert. Japanische Truppen dürfen nun wieder in einen bewaffneten Kampf ziehen. Wir haben die Auswirkungen des Krieges gesehen. Wir haben die Auswirkungen der Atomkraft gesehen. Greenpeace ist der Meinung, dass Frieden die beste Selbstverteidigung ist – und dass Krieg die größte Bedrohung darstellt für Menschen und Umwelt. Um den 70. Jahrestag von Hiroshima und Nagasaki zu ehren und – was noch wichtiger ist – kommenden Generationen eine friedliche Welt zu hinterlassen, sollte Premierminister Shinzo Abe weise handeln. Statt eine Rückkehr zur Atomkraft zu beschwören, sollte er den Menschen etwas sinnvolles versprechen: nie wieder Krieg – einen dauerhaften Frieden. 

  • Auf einer Straße in Tokio halten Greenpeace-Aktivisten ein Transparent mit der Aufschrift "Keine Atomkraft - Erneuerbare"

    "Erneuerbare statt Atomkraft"

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