Jetzt spenden
frozen fish products
Sabine Moeller/Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Zwar sind die Methoden der Märkte noch nicht perfekt, dennoch zeichnet sich ein positiver Trend ab. Die meisten deutschen Supermärkte und Discounter reagieren auf die Überfischung. Erste Schritte zu einem nachhaltigen und transparenten Einkauf von Fisch und Meeresfrüchten sind getan.

Dabei führen Norma und Kaufland die Positiv-Liste der getesteten Unternehmen an. Es folgen Metro, Rewe und Lidl. Knapp im Mittelfeld befinden sich Edeka, Netto und Tengelmann. Schlusslicht ist die Unternehmensgruppe Bünting.

Bedauerlicherweise konnte noch keine der befragten Handelsketten eine grüne - mit gut gleichzusetzende - Bewertung erreichen. Denn obwohl viele Unternehmen Kriterien für nachhaltig gefangenen Fisch haben, sind die wenigsten davon schriftlich oder öffentlich verfügbar. Zudem mangelt es meistens an der praktischen Umsetzung und der Transparenz für den Kunden.

{image_r}Nichtsdestotrotz stimmt das Ergebnis Iris Menn, Meeresexpertin von Greenpeace, vorsichtig zuversichtlich: Es ist erfreulich, dass die Supermärkte in Deutschland auf die Überfischung der Meere reagieren und ihr Angebot ändern wollen.

Obgleich auch Menn noch viel Verbesserungsbedarf sieht: Die schlechte Nachricht ist, dass wir in den Regalen der Supermärkte immer noch Kabeljau, Scholle und Rotbarsch gefunden haben. Diese Fischarten gehören nicht auf den Teller, da ihre Bestände bedroht sind. Wir fordern die Supermärkte auf, ihr Fischangebot wesentlich entschiedener umzustellen.

Greenpeace hat in den vergangenen sechs Monaten insgesamt elf deutsche Handelsketten unter die Lupe genommen. Nachhaltigkeit, Transparenz sowie Rückverfolgbarkeit beim Fischeinkauf wurden per Fragebogen und in persönlichen Gesprächen abgefragt. Außerdem ist das Fischsortiment stichprobenartig erfasst worden, womit auch die öffentlichen Angaben der Unternehmen überprüft wurden.

Wir werden genau verfolgen, ob die Supermärkte eine nachhaltige Einkaufspolitik umsetzen und ihre Versprechen einhalten. Jeder, der in Zukunft noch Fisch verkaufen will, muss jetzt handeln, kündigt Menn an.

Eigenverantwortliches Handeln der Supermarktketten ist dringend nötig. Auf politischer Ebene sind bisher weder nachhaltiges Fischereimanagement durchgesetzt noch Meeresschutzgebiete eingerichtet worden. Wie seit Jahren haben die EU-Fischereiminister gerade wieder Empfehlungen von Wissenschaftlern und EU-Kommission ignoriert: Die Fangquote 2008 für den Kabeljau ist erneut zu hoch angesetzt.

  • frozen fish products

    frozen fish products

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie

Mehr zum Thema

"No Deep Sea Mining" – Action in Rotterdam
  • 19.03.2024

Tiefseebergbau ist für den Umstieg auf Elektroautos nicht notwendig - und doch rückt die neue Meeresausbeutung näher. Zur Zeit tagt die zuständige UN-Behörde ISA.

mehr erfahren
Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise mit Banner auf dem Meer
  • 01.03.2024

Trotz beschlossenem UN-Hochseeschutzabkommen ist der Weg zu neuen Schutzgebieten noch weit. Im Einsatz für den Meeresschutz setzt Greenpeace erneut die Segel.

mehr erfahren
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien
  • 17.01.2024

Nach fast 20 Jahren hat sich die UN auf ein internationales Meeresschutzabkommen geeinigt. Am 20. September hat Deutschland es nun unterzeichnet.

mehr erfahren
Animation for the DSM Project - Still from Video
  • 09.01.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau in eigenen Gewässern beginnen – das betrifft auch die Arktis.

mehr erfahren
Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 05.12.2023

Nach elf Tagen Protest gegen den Tiefseebergbau im Pazifik, gegen den das betroffene Unternehmen erfolglos geklagt hatte, haben die Aktivist:innen ihren friedlichen Protest beendet.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 05.12.2023

Wale brauchen ihr Gehör um sich zu orientieren, Nahrung zu finden und um miteinander zu kommunizieren. Doch der Mensch verwandelt die Meere in ein lautes Industriegebiet.

mehr erfahren