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Konnten die japanischen Fischer bis vor wenigen Jahren noch unbeobachtet ihr blutiges Treiben ausführen, so wurden sie seit dem Frühjahr 2001 aufgrund der Zusammenarbeit von Walschützern und einem renommierten Naturfilmer, Hardy Jones, dabei gefilmt. Jones besuchte zusammen mit einem Filmteam mehrmals die Fischerdörfer vor Ort, um der Öffentlichkeit zu berichten, aber auch um mit lokalen Behörden zu verhandeln und wirtschaftliche Alternativen zur Treibjagd zu finden. Überzeugt von der touristischen Wal- und Delfinbeobachtung wagte dann im September 2002 der erste Fischer gegen große Widerstände den neuen Weg. Walschützer feiern das als großen Erfolg, denn trotz der behördlich abgesegneten Erlaubnis, 600 Delfine pro Jahr zu töten, wurde in der Saison kein einziger Delfin in Futo getötet.
Ein ganz anderes Bild bietet sich allerdings auf der anderen Seite des Pazifiks, an einigen Stränden von Peru. Die Walschutzgruppe Mundo Azul berichtet von immer mehr illegal abgeschlachteten Delfinen an der Küste. Hilflos müssten Touristen und Polizisten dem Blutbad in den küstennahen Gewässern zusehen, das durch mehrere Gesetze und Verordnungen in Peru verboten ist, so Mundo Azul. Das Fleisch der Tiere wird zu der begehrten typisch italienischen Vorspeise Muchame verarbeitet. Die Delfinschützer sprechen von einem Schwarzmarkt, an dem sich Restaurants und illegal operierende Fischer beteiligen. Angeblich haben Einwanderer aus Italien in den 60er Jahren mit dem Abschlachten von Delfinen begonnen und danach ist die Nachfrage nach dem Fleisch der Meeressäuger immer weiter angestiegen. (mir)