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Die Abel Tasman, früher MV Margiris, vor der Küste Mauretaniens
Pierre Gleizes / Greenpeace

Erfolg für australischen Meeresschutz

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Die Abel Tasman gehört mit 140 Metern Länge zu den größten europäischen Fangschiffen, die weltweit die Meere plündern, zuletzt unter australischer Flagge für den Betreiber Seafish Tasmania. Ein erster Erfolg für den Umweltschutz gelang bereits im September 2012: Die australische Regierung verweigerte dem Trawler eine Fangerlaubnis, auch durfte er als schwimmende Fabrik für andere Schiffe keinen Fisch lagern oder verarbeiten.Das Schiff ist Umweltschützern schon lange ein Dorn im Auge. Greenpeace hatte bereits im April letzten Jahres aufgedeckt, wie der europäische Trawler die westafrikanischen Gewässer leerfischt und hatte in europäischen Häfen gegen sein Auslaufen protestiert. In Westafrika leidet die handwerkliche Fischerei unter den industriellen Fangschiffen aus Europa. Möglich wird dies bisher durch sogenannte Partnerschaftsabkommen im Rahmen der Gemeinsamen Europäischen Fischereipolitik (GFP). Eine politische Reform ist jedoch in Sicht bis Mitte 2013 soll die EU-Fischereipolitik überarbeitet und verabschiedet sein. Setzt sich der Beschluss des Europäischen Parlaments durch, dürfen europäisch geflaggte Schiffe vor Entwicklungsländern zukünftig nur noch Überschuss fischen.Wenige Wochen vor dem australischen Fangverbot hieß die Abel Tasman noch MV Margiris und lief unter niederländischer Flagge. Sie wird bald unter neuer europäischer Flagge auslaufen. Damit liegt es in der Verantwortung der europäischen Politiker, mit einer drastischen Reform der Fischereipolitik diesen Monsterschiffen Einhalt zu gebieten, sagt Thilo Maack, Meeresexperte von Greenpeace. Es ist sonst nur eine Frage Zeit, bis die Abel Tasman weiterplündern wird. Noch ist nicht bekannt, ob das Schiff wie drei Jahre zuvor im Pazifik die fast ausgeschöpften Holzmakrelen-Bestände leerfischen wird oder wie im vergangenen Jahr an die westafrikanische Küste zurückkehrt, um der Bevölkerung die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Umweltschützer befürchten einen Run auf den Krill in der Antarktis. Die kleinen Krebse bilden nicht nur die wichtigste Nahrung für Wale, sondern sind Voraussetzung für ein intaktes antarktisches Ökosystem.

 

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