Jetzt spenden
Grafik:Fischerei mit Stellnetzen und Grundstellnetzen
Greenpeace

Stellnetzfischerei

Bei Stellnetzen unterscheidet man Grundstellnetze und pelagische Stellnetze. Beide sind bis zu 15 Meter hoch und bis zu 15 Kilometer lang. Das Grundstellnetz ist mit Gewichten fest im Boden verankert, während das pelagische Netz frei im Wasser hängt. An der oberen Netzkante sind sie mit Bojen versehen. Die Netzenden werden mit Ankern gesichert.

Zusammen mit den Zielarten wie Kabeljau oder Plattfischen wie Seezunge und Scholle gehen den hauptsächlich dänischen Stellnetzfischern auch Schweinswale mit in die Netze. Die Tiere können die hauchdünnen Maschen nicht orten, geraten auf ihren Beutezügen in die Netze und ertrinken dann jämmerlich.

Wenn die Fischer ihren Fang an Bord holen, schneiden sie die toten Wale aus ihren Netzen heraus und kippen die Kadaver über Bord. Tagelang driften sie dann durch die Wellen und sinken schließlich auf den Meeresboden, wo sie verrotten. Einige Tiere werden durch die Strömung an die Nord- und Ostseestrände getrieben; viele tragen furchtbare Verletzungen, die sie sich im Todeskampf an den feinen Plastikmaschen zugezogen haben.

Bereits seit 2007 sind akustische Scheuchvorrichtungen, sogenannte Pinger, vorgeschrieben, die die Kleinwale von den Netzen fern halten sollen. Allerdings gilt dies nur für Stellnetzfischerboote von über 12 Metern Länge. In Küstennähe wird diese Art der Fischerei jedoch in der Hauptsache von Kapitänen durchgeführt, deren Boote 12 Meter nicht erreichen.

Mehr zum Thema

Probenahme auf dem Bodden im Schlauchboot
  • 03.02.2022

Wissenschaftler:innen, Behörden und Umweltschützende stehen vor einem Rätsel: Warum verendeten zu Jahresbeginn massenhaft Fische im Jasmunder Bodden?

mehr erfahren
Fischerei mit Schleppnetzen und Grundschleppnetzen

Die Meere sind fast leergefischt. Zahlreiche Fischbestände stehen vor dem Zusammenbruch. Doch die Jagd geht weiter. Mit gigantischem Aufwand dringen Fangflotten in immer entferntere Gebiete vor.

mehr erfahren
fishery sea bass

Unser Verlangen nach Fisch übersteigt die Belastungsgrenzen des marinen Ökosystems bei weitem. Die Überfischung der Meere stellt damit eine große Bedrohung für die Meeresumwelt dar.

mehr erfahren
Dorsch im Stellnetz
  • 12.10.2021

EU beschließt, die Fischerei auf Dorsch in der Ostsee einzustellen. Die Bestände sind durch jahrzehntelange Überfischung zusammengebrochen.

mehr erfahren
  • 18.09.2021

Die Fischerei im Indischen Ozean wird nicht ausreichend kontrolliert: Rund ein Drittel der untersuchten Fischpopulationen gelten bereits als überfischt.

mehr erfahren
  • 09.09.2021

Das MSC Siegel soll eigentlich nachhaltigen Fischfang garantieren. Doch es hält oft nicht, was es verspricht. Bio-Produkte oder vegetarisch ist daher Ostern die bessere Wahl.

mehr erfahren