Jetzt spenden
Delfin gefangen in französischem Treibnetz im Nordatlantik, im Juni 1991
Peter Rowlands / Greenpeace

8. Juni: Welttag der Ozeane

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

In den letzten knapp 30 Jahren mussten über 300 Meeresgebiete für tot erklärt werden und rund die Hälfte aller Korallenriffe sind verloren oder schwer geschädigt. Zudem ist die zunehmende Vermüllung der Meere ein großes Problem. Nach Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) landen jedes Jahr über sechs Millionen Tonnen Müll im Meer. Vor allem der Plastikmüll ist für die Meeresbewohner eine Gefahr. Häufig verfangen sich Delfine, Meeresschildkröten oder Fische in alten Netzen und Langleinen und sterben qualvoll.

Deshalb setzt sich Greenpeace schon seit Jahren für ein globales Netzwerk von Meeresschutzgebieten ein, die 40 Prozent der Ozeane umfassen sollen. Die Schutzgebiete sind der Schlüssel, um die marine Artenvielfalt zu erhalten. Auch die Fischerei profitiert von Schutzgebieten, in denen sich überfischte Bestände erholen und die Populationen wieder anwachsen können.

Heute sind mehr Menschen als jemals zuvor auf Fisch als primäre Proteinquelle angewiesen, sagt Thilo Maack, Meeresexperte bei Greenpeace. Die Welternährungsorganisation spricht von fast zwei Milliarden Menschen. Doch die vormals für unerschöpflich gehaltene Nahrungsquelle ist in Gefahr, immer mehr Speisefischbestände sind überfischt oder stehen kurz davor. Allein in den europäischen Gewässern betrifft dies fast 90 Prozent der Bestände.

Die Einrichtung von Meeresschutzgebieten ist bereits in zahlreichen regionalen und internationalen Abkommen und Konventionen beschlossen: vom Johannesburger Umweltgipfel 2002, den Abkommen zum Nord-Ost-Atlantik (OSPAR) und zur Ostsee (HELCOM) und dem Natura-2000-Netzwerk der EU, und zwar bis 2010 beziehungsweise 2012. Leider fehlt der politische Wille, diese Zeitziele tatsächlich zu erreichen.

Nur durch die Ausweisung großflächiger Schutzgebiete können die Meereslebensräume wieder aufgebaut werden, die dann auch wesentlich widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels wären, sagt Maack.

(Autorin: Beate Steffens)

Mehr zum Thema

Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise mit Banner auf dem Meer
  • 28.03.2024

Trotz beschlossenem UN-Hochseeschutzabkommen ist der Weg zu neuen Schutzgebieten noch weit. Im Einsatz für den Meeresschutz setzt Greenpeace erneut die Segel.

mehr erfahren
"No Deep Sea Mining" – Action in Rotterdam
  • 19.03.2024

Tiefseebergbau ist für den Umstieg auf Elektroautos nicht notwendig - und doch rückt die neue Meeresausbeutung näher. Zur Zeit tagt die zuständige UN-Behörde ISA.

mehr erfahren
Seelöwen in der Nähe der Hopkins-Insel vor Süd-Australien
  • 17.01.2024

Nach fast 20 Jahren hat sich die UN auf ein internationales Meeresschutzabkommen geeinigt. Am 20. September hat Deutschland es nun unterzeichnet.

mehr erfahren
Animation for the DSM Project - Still from Video
  • 09.01.2024

Norwegen will mit Tiefseebergbau in eigenen Gewässern beginnen – das betrifft auch die Arktis.

mehr erfahren
Night confrontation with a deep-sea mining ship in the at-risk Pacific region
  • 05.12.2023

Nach elf Tagen Protest gegen den Tiefseebergbau im Pazifik, gegen den das betroffene Unternehmen erfolglos geklagt hatte, haben die Aktivist:innen ihren friedlichen Protest beendet.

mehr erfahren
Walflosse ragt aus dem Ozean
  • 05.12.2023

Wale brauchen ihr Gehör um sich zu orientieren, Nahrung zu finden und um miteinander zu kommunizieren. Doch der Mensch verwandelt die Meere in ein lautes Industriegebiet.

mehr erfahren