Jetzt spenden
Gruppenaktionstag gegen Pestizide
© Greenpeace

Greenpeace-Protestaktionen vor 120 Supermärkten in 35 Städten

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Bei Lidl und real gibt's das meiste Gift fürs Geld, sagt Swati Jangle vom Greenpeace-EinkaufsNetz. Wir verlangen von den Supermarktketten eine Sofort-Garantie, dass sie die gesetzlichen Grenzwerte zu 100 Prozent einhalten und in Zukunft möglichst ganz pestizidfreies Obst und Gemüse anbieten. Bisher können wir nur Bio-Ware wirklich empfehlen. Denn nur der Bio-Anbau verzichtet generell auf chemische Spritzmittel.

Die Aktivist:innen informieren vor Ort die Supermarkt-Kunden und verteilen den neuen Greenpeace-Ratgeber Pestizide aus dem Supermarkt. Dieser ist das Ergebnis eines Großtests des Greenpeace-EinkaufsNetzes, bei dem im September in Deutschland, Österreich und der Schweiz 658 Proben gekauft und im Labor auf 300 Pestizid-Rückstände getestet wurden.

Keiner der getesteten Supermärkte schnitt mit seinem Obst- und Gemüseangebot wirklich befriedigend ab. Die Unterschiede zwischen den Ketten sind jedoch beachtlich. Im Vergleich am besten schnitten der Aldi und der österreichische Marktführer Billa ab. Im Mittelfeld lagen Edeka/Spar, Tengelmann, Rewe und der Regionalanbieter tegut. Schlusslichter bildeten Lidl und real.

In die Kategorie Rot - das heißt nicht empfehlenswert - fielen bundesweit bei Lidl 32 Prozent, bei real 30 Prozent des untersuchten Obstes und Gemüses. Bei 21 Prozent der getesteten Lidl-Ware und bei 19 Prozent der getesteten real-Ware wurden sogar die gesetzlichen Höchstmengen erreicht oder überschritten.

Greenpeace hat die Supermarktketten Lidl und real wegen Überschreitungen gegen die gesetzlichen Höchstmengen angezeigt. Zudem hat Greenpeace gegen Lidl in drei Fällen und real in zwei Fällen wegen Extrembelastungen, die für Kleinkinder akut gesundheitsgefährlich sind, Anzeigen bei den Behörden erstattet. Sechs deutsche Lidl- sowie sechs real-Proben enthielten sogar nicht zugelassene Pestizide und wurden ebenfalls zur Anzeige gebracht.

Pestizidbelastete Lebensmittel können Hormonhaushalt und Immunsystem beeinträchtigen, Krebs auslösen oder das Nervensystem schädigen. Swati Jangle: Die Verbraucher haben mit unserem Ratgeber jetzt eine Übersicht, wo sie möglichst giftarme Lebensmittel bekommen.

Datum

Mehr zum Thema

Menschen bilden eine Blume, davor ein großes Banner "Stop Glyphosate"
  • 16.11.2023

Glyphosat nimmt Insekten die Lebensgrundlage und steht im Verdacht, für Menschen gesundheitsschädigend zu sein. Nun kann die EU-Kommission das Mittel für weitere zehn Jahre zulassen.

mehr erfahren
Protest vor dem Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung in Berlin für eine weitere EU-Regulierung von Gentechnik-Pflanzen
  • 06.07.2023

Die EU-Kommission schlägt vor, mit neuen Gentechnikverfahren erzeugte Pflanzen aus der bisherigen Regulierung zu nehmen. Aktive fordern Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, das zu verhindern.

mehr erfahren
Tisch gedeckt mit vegetarischem Essen
  • 28.06.2023

Weniger Fleisch- und Milchkonsum würde den Flächenverbrauch in der Landwirtschaft reduzieren. Wie sich eine gerechte und ökologische Grundversorgung aller umsetzen ließe, haben Verbände skizziert.

mehr erfahren
Gemüsestand mit Obst und Gemüse.
  • 15.06.2023

Bienen sind nicht nur für die biologische Vielfalt und ein funktionierendes Ökosystem essentiell, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag für die Ernährung.

mehr erfahren
Traktor versprüht Pestizide auf einer Apfelplantage in Deutschland
  • 14.12.2022

Pestizide sind überall – auf Feldern, in Wäldern und in privaten Gärten. Sie stecken sogar in konventionellem Obst und Gemüse. Gift für Ökosysteme, Artenvielfalt und Menschen.

mehr erfahren
Baking Bread with Animal-Feed Wheat in Germany
  • 11.10.2022

Aus Futtergetreide lässt sich kein Brot backen? Mit fünf Tonnen Weizen und der Hilfe eines Müllers und eines Bäckermeisters hat Greenpeace den Gegenbeweis angetreten.

mehr erfahren