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Weintrauben aus dem Supermarkt, September 2005
Fred Dott / Greenpeace

20 Prozent der konventionellen Proben noch immer nicht empfehlenswert

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Zum ersten Mal übersteigt keine der getesteten Proben den ARfD. Bei den ersten Tests im Jahr 2003 lagen noch 14 Traubenproben über dem ARfD. In den Jahren 2007 und 2008 sank die Pestizidbelastung. Diese positive Veränderung misst der Greenpeace-Chemieexperte Manfred Santen dem Erfolg der Kampagne Kein Gift im Essen zu. Allerdings bleibe auch weiterhin viel zu tun. Es darf nicht sein, dass bis zu 13 verschiedene Pestizide in einer einzigen Weintraubenprobe zu finden sind, sagt Santen. Der Anteil der Tafeltrauben ohne Pestizidrückstände ist gering: Nur zwei der 30 konventionellen Proben sind gänzlich unbelastet.

Eine der Proben überschreitet die gesetzlich erlaubte Höchstmenge des nervenschädigenden Wirkstoff Chlorpyrifos. Die Probe stammt aus einer Filiale der Supermakktkette Real. Diese Weintrauben gehören nicht in den Handel, sagt Santen. Sie sind per Gesetz nicht verkehrsfähig. Greenpeace hat Anzeige gegen Metro, den Mutterkonzern von Real, erstattet.

Greenpeace beanstandet ebenfalls die Produktreihe Best Alliance von REWE. Der Konzern bewirbt sie als Produktreihe mit besonders geringer Pestizidbelastung. Die Proben dieser Reihe schneiden jedoch im Vergleich mit anderen Trauben aus konventionellem Anbau nicht besser ab. Alle Best Alliance-Proben sind mit Pestizidrückständen belastet. Doch es gibt auch konventionelle Weintrauben ohne Pestizide. In Proben von Aldi und Tengelmann wurden keine Rückstände gefunden. Das zeigt, dass es großen Handelsketten möglich ist, pestizidfreie Trauben zu produzieren. Schlusslicht dagegen ist Metro: Die Hälfte ihrer Weintrauben-Proben musste von Greenpeace als nicht empfehlenswert eingestuft werden. Im Test wurden vier Proben aus biologischem Anbau getestet. Sie erzielten ein gutes Ergebnis. Eine der Proben wurde jedoch beanstandet. Sie entspricht nicht den Kriterien für Bioanbau.

Greenpeace kaufte Anfang Oktober Tafeltrauben in Filialen der führenden Supermarktketten in sechs deutschen Großstädten. Die 34 Proben wurden in einem unabhängigen Labor auf über 300 Pestizide untersucht. Vier der Proben stammten aus biologischem Anbau.

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