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Sonnenblume auf einem Acker.
Martin Jehnichen/transit/Greenpeace

Blühende Geschäfte - auf Kosten von Mensch und Umwelt

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Wussten Sie beispielsweise, dass Kolumbien nach Holland der zweitgrößte Lieferant von Schnittblumen ist? Nicht nur, dass kolumbianische Blumen um die halbe Welt fliegen, um bei uns Verbrauchern in Deutschland zu landen. Die Anbaubedingungen dort und auch in anderen Ländern sind katastrophal.

200 Kilogramm Pestizide gehen beispielsweise in Kolumbien jedes Jahr auf den Hektar nieder, das ist fünfmal so viel wie in der Rosenzucht in Deutschland. Außerdem graben die Gewächshäuser rund um die kolumbianische Hauptstadt den Menschen das Wasser ab: Drei Viertel des Wasservorrates rund um Bogatá fließen in die Blumenindustrie. Der Grundwasserspiegel hat sich bereits um 60 Meter gesenkt. Ähnlich, wenn nicht schlimmer, sieht es in Sambia und Tansania aus.

Wussten Sie schon?

  • Deutschland gilt weltweit als der größte Importmarkt für Schnittblumen.
  • Die Deutschen geben im Jahr insgesamt vier Millarden Euro für 1,5 Millionen Tonnne Frischblumen aus.
  • Jede dritte Rose oder Nelke stammt aus Entwicklungsländern.
  • Eine sambische Blumenarbeiterin verdient etwa 34 Euro im Monat, zwei Drittel des Geldes braucht sie für die nötigsten Lebensmittel.

Was Sie tun können!

  • Auf Wochenmärkten und in Gärtnereien in Ihrer Nähe gibt es von Ende April bis Anfang November ein breites Schnittblumenangebot - manchmal sogar in Bio-Qualität!
  • Achten Sie auf das Gütesiegel des Flower Label Programms (FLP) für sozial- und umweltverträgliche Blumenproduktion! 60 Plantagen und sechs Länder garantieren mit diesem Siegel existenzsichernde Mindestlöhne, minimalen Pestizideinsatz und ein Verbot von Kinderarbeit! Unter www.fian.de finden Sie weitere Infos.
  • Verzichten Sie auf Kunststofffolie bei der Blumenverpackung!

Zum Weiterlesen:

  • Welche Blumen, welche Schokolade schenke ich zum Valentinstag? Dazu gibt es eine witzige E-Card der Organic-Consumers-Asociacion (OCA) - allerdings nur auf Englisch oder Spanisch.
  • Mehr zum Thema Fair gehandelte Blumen finden Sie auf den Seiten von Oeko-fair.de.

 

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