Jetzt spenden
Greenpeace macht in London auf die dunkle Seite von VW aufmerksam. Juni 2011
Nick Cobbing / Greenpeace

VW: Greenpeace enthüllt die dunkle Seite des Automobilkonzerns

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Seit einigen Wochen ist ein neuer VW-Werbespot im Fernsehen zu sehen: Ein Kind im Darth-Vader-Kostüm möchte mit Hilfe der Macht den Alltag bezwingen, aber scheitert kläglich – außer beim VW Passat. Die Werbung lässt den Zuschauer schmunzeln, doch dahinter steckt ein Automobilkonzern, der tatsächlich eine dunkle Seite besitzt.

Mit einer Parodie auf den VW-Spot The Force wirft Greenpeace Großbritannien jetzt ein Licht auf die dunkle Seite des Konzerns: der Konzern bekämpft schärfere Klimaschutzgesetze. Das Video VW: The Dark Side ist bei Youtube zu sehen. Dabei handelt es sich um eine Weiterführung der Original-VW-Werbung. In der Hauptrolle: der Autohersteller als der böse Darth Vader, den die Kinder, allesamt Star-Wars-Charaktere, im Visier haben.

Der Marktführer trägt Verantwortung

Hintergrund ist ein heute von Greenpeace veröffentlichter Bericht, der zeigt: Als europaweit größter Konzern mit dem höchsten CO2-Fußabdruck trägt VW eine überragende Verantwortung bei der Verbrauchsminderung. Greenpeace fordert VW daher auf, die dazu notwendige und bereits vorhandene Spritspar-Technologie ohne Aufpreis für jeden Kunden verfügbar zu machen. Auf der oben genannten Website können sich User direkt an dieser Rebellion beteiligen.

Entgegen seiner öffentlichen Selbstdarstellung und trotz seines überragenden Potentials hat VW ein schwaches umweltpolitisches Profil, erklärt Wolfgang Lohbeck, Klima- und Verkehrsexperte bei Greenpeace. Wir hoffen, mit unserer Kampagne die guten Seiten bei VW hervorzulocken. Aus dem Bericht geht hervor, wie der Autohersteller seit Jahren mit der Entwicklung von Ein-, Zwei- und Drei-Liter-Autos verblüfft – während er im Verkauf vor allem auf Spritschlucker setzt. Die vorhandene Technik (BlueMotion) gibt der Autohersteller nur in geringem Umfang und zu erhöhten Preisen an seine Kundschaft weiter. Des Weiteren ist der Konzern mit Lobbyarbeit gegen den Klimaschutz aktiv.

Die dunkle Seite des Volkswagen-Konzerns

Die dunkle Seite des Volkswagen-Konzerns

26 | DIN A4

3.47 MB

Herunterladen

Schlaglicht auf die dunkle Seite des Volkswagen-Konzerns

Der Einfluss von VW ist nicht nur bestimmend für die gesamte europäische Modellpolitik anderer Hersteller, er geht weit darüber hinaus: Der Konzern ist zum Beispiel dagegen, dass die europäischen CO2-Grenzwerte verschärft werden und gegen die Festschreibung eines europäischen Klimaziels von 30 Prozent. Der Automobilhersteller argumentiert, dies würde zu einer Deindustrialisierung Europas führen.

Greenpeace fordert, dass der Marktführer seine besonders rückständige und verbrauchsintensive Version des Golfs ersatzlos vom Markt nimmt und dass der nächste Golf (Golf VII) weniger als drei Liter verbraucht. Außerdem soll sich der Konzern an die Spitze der Bewegung für scharfe Abgasgrenzwerte und mehr Klimaschutz setzen. Wir wollen erreichen, dass Volkswagen sich von seiner dunklen Seite emanzipiert und auf die helle Seite kommt, so Lohbeck.

  • Greenpeace-Anzeige: Die dunkle Seite des VW Konzerns

    Darth Vader

    Überspringe die Bildergalerie
  • Anzeige in London gegen die dunkle Seite des VW, Juni 2011

    Greenpeace-Anzeige

    Überspringe die Bildergalerie
Ende der Gallerie
Datum

Mehr zum Thema

Installation eines abgestürzten Pkw, der einen EU-Flaggenmast beschädigt vor dem Brandenburger Tor
  • 16.04.2024

Seit zwei Jahren lehnt Verkehrsminister Wissing alles ab, was CO2 spart. Doch andere Sektoren können nicht dauerhaft seine Klimabilanz retten. Daran ändert auch das neue Klimaschutzgesetz nichts.

mehr erfahren
Autobahn mit schnell fahrenden Autos
  • 08.04.2024

Ein Tempolimit ist eine schnelle und kostenfreie Methode, den Verbrauch von Autos zu senken - und es gibt weitere Vorteile.

mehr erfahren
Climate Strike Wir fahren Zusammen Berlin
  • 01.03.2024

Wenn der Bus nicht fährt, kann das auch am Personalmangel liegen. Beim Klimastreik am 1. März geht es um anstrengende Arbeitsbedingungen im ÖPNV und wie wichtig Bus und Bahn für den Klimaschutz sind.

mehr erfahren
Demonstrierende halten ein großes Banner: Das Wort Auto ist in dem Schriftzug Autobahn durchgestrichen
  • 25.01.2024

Deutschland hat eines der dichtesten Autobahnnetze in Europa – und die meisten Bahnstrecken stillgelegt. Analyse zeigt: Wissing plant mehr Straßen als nötig, das zerstört auch natürliche CO2-Speicher.

mehr erfahren
Auf der im Bau befindlichen Berliner Stadtautobahn A 100 legen Aktive ein 8 x 5 m großes Deutschlandticket neben ein ebenso großes Autobahn-Logo auf der Gegenfahrbahn
  • 08.11.2023

Zehn Millionen Deutschland-Tickets werden jeden Monat verkauft. Auch Firmen nutzen das Angebot für ihre Mitarbeitenden. Aber die Erfolgsgeschichte ist in Gefahr, denn die Finanzierung wackelt.

mehr erfahren
Verkehrssituation an einer Kreuzung in Berlin: zwei Straßenbahnen, eine Bahnbrücke, Radfahrende und Fußgänger:innen
  • 05.09.2023

„Autofreie Innenstädte schaden dem Einzelhandel“ oder „Andere Länder treiben die Verkehrswende auch nicht voran“. Wir haben gängige Argumente gegen eine neue Mobilität eingeordnet.

mehr erfahren