Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Die EU hat zum ersten Mal keine Führungsfunktion ausgeübt, kommentiert Greenpeace-Klimaexperte Tobias Münchmeyer mit Blick auf frühere Klimakonferenzen. Ein Jahr ist verschenkt worden. Der Zeitdruck, im Dezember 2009 auf der Konferenz in Kopenhagen einen Abschluss zu erzielen, ist nun immens.

Die Industrieländer, allen voran Japan, Russland, Kanada, Australien und Neuseeland, aber auch die EU haben für Münchmeyer kläglich versagt. Die tiefen Gräben zwischen Industriestaaten und Entwicklungsstaaten seien in Poznan noch deutlicher zutage getreten. So gab es keine Einigung darüber, den ärmeren Ländern mehr Geld zur Unterstützung in deren Kampf gegen die Erderwärmung zu geben. Eine positive Überraschung sei, dass vor allem Entwicklungsstaaten wie Mexiko, Brasilien, Süd-Afrika oder Indien mit der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung wahre Führungsqualitäten gezeigt hätten.

So hat Mexiko angekündigt, bis zum Jahr 2050 den Anstieg seiner Treibhausgase zu halbieren. Brasilien plant, die Entwaldung des Amazonas-Regenwaldes innerhalb der kommenden zehn Jahre um 70 Prozent zu senken. Indien schlägt vor, dass alle Staaten, inklusive der Entwicklungsländer, in einen Fonds für Technologietransfer einzahlen sollen, der gerade den ärmeren Entwicklungsländern den Zugang zu effizienten regenerativen Technologien erleichtern soll. Und Südafrika möchte, dass freiwillige Maßnahmen für Emissionssenkungen durch Entwicklungsländer in die zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls einbezogen werden können.

Was fehlt ist gegenseitiges Vertrauen und auf Seiten der Industriestaaten die Bereitschaft zu schnellem Handeln im Geiste historischer Gerechtigkeit und Verantwortung, beklagt Münchmeyer. Die Hauptverursacher des Klimawandels sind die Industriestaaten. Die ersten Leidtragenden des Klimawandels sind die Entwicklungsstaaten. Ohne das Eingeständnis dieser beiden Tatsachen wird auch in Kopenhagen im Dezember 2009 bei den Beschlüssen für eine zweite Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls keine globale Einigung möglich sein.

Petition

https://act.greenpeace.de/vw-klage

Kein Recht auf Verbrenner!

Greenpeace klagt gemeinsam mit mit dem Bio-Landwirt Ulf Allhoff-Cramer und Fridays for Future-Klimaaktivistin Clara Mayer mehr Klimaschutz bei Volkswagen ein. Unterstützen Sie die Kläger:innen mit Ihrer Unterschrift

Klage unterstützen
0%
vom Ziel erreicht
0
haben mitgemacht
0%
Datum

Mehr zum Thema

Greenpeace verklagt EU-Kommission wegen Taxonomie
  • 18.04.2024

Greenpeace hat vor einem Jahr gegen die EU-Taxonomie, die Investitionen in Gas- und Atomenergie als „grün“ labelt, Klage eingereicht.

mehr erfahren
Protest against Climate Protection Law - Berlin
  • 16.04.2024

Das Klimaschutzgesetz war die größte klimapolitische Errungenschaft der SPD. Nun hat die Ampel es brutal zurechtgestutzt. Die "Fortschrittskoalition" schaltet beim Klimaschutz in den Rückwärtsgang. 

mehr erfahren
Swiss Senior Women for Climate Protection verdict at ECHR
  • 09.04.2024

Die KlimaSeniorinnen Schweiz haben in Straßburg einen historischen Sieg errungen: Der Europäische Gerichtshof gab ihnen Recht, dass Klimaschutz Staatspflicht ist.

mehr erfahren
Korallen im Seringapatam-Riff, Australien
  • 12.03.2024

Die Ozeane haben bislang etwa 80 Prozent der Wärme aufgenommen, die wir dem Klimasystem zugeführt haben. Die Erwärmung reicht bis in eine Tiefe von 3.000 Metern. Das bringt die Meere aus dem Takt.

mehr erfahren
Schmelzendes Meereis bei Grönland 07/30/2009
  • 20.02.2024

Für das Meereis in der Nordpolarregion ist keine Erholung in Sicht. Der Tiefstand 2023: 4,3 Millionen Quadratkilometer.

mehr erfahren
Sumpf im Vodlozero National Park in Russland
  • 29.01.2024

Sie speichern gigantische Mengen CO2: Wälder, Meere, Böden. Welche Rolle spielen diese Kohlenstoffsenken im Kampf gegen die Klimakrise?

mehr erfahren