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Greenpeace-Aktivisten pflanzen junge Buchen statt Douglasien
Bente Stachowske/Greenpeace

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Die Protestaktion richtet sich gegen das illegale Forstwirtschaftsprogramm der Bayerischen Staatsforsten (BaySF). Der Vorstand der BaySF lässt in einem Natura 2000-Schutzgebiet die eingeführte Nadelbaumart pflanzen. Natura 2000 bezeichnet ein europaweites Netz von Schutzgebieten, deren Einrichtung in der Europäischen Union beschlossen wurde. Die Natura 2000-Gebiete dienen dem Erhalt und der Wiederherstellung bedrohter Lebensräume und Arten. Mit der massenhaften Anpflanzung von Douglasien gefährdet der Vorstand der BaySF also nicht nur unsere alten Buchenwälder, er verstößt außerdem gegen europäisches Naturschutzrecht.

Artenvielfalt statt lukrativer Forstwirtschaft

Die Nadelbaumart Douglasie stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Europa eingeführt. In heimischen Buchenwäldern kommt sie natürlicherweise nicht vor. Für die Forstwirtschaft sind Nadelbäume aber sehr gewinnbringend, weil sie schnell wachsen. Der Vorstand der BaySF rechtfertigt den Anbau der Douglasien damit, auf diese Weise unsere Wälder an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Das kann jedoch nur als Vorwand verstanden werden, denn naturbelassene Wälder mit ihrer Artenvielfalt und natürlichen Dynamik können auf diese Veränderungen am besten reagieren.

Douglasien schaden alten Buchenwäldern

Auch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist der Auffassung, dass Douglasien den Zustand alter Buchenwälder verschlechtern und schließt ihre Pflanzung in europäischen Schutzgebieten aus. Das BfN fordert sogar, dass bereits gepflanzte Douglasien wieder entfernt werden sollen. Eine Maßnahme, die die Greenpeace-Aktivisten im Spessart nun in die Tat umsetzten. Bayerns Forstminister Helmut Brunner (CSU) dagegen unternimmt bisher nichts gegen die Bewirtschaftung mit den Nadelbäumen. Dabei könnte die Bepflanzung unkalkulierbare Folgen haben: Durch unkontrollierte Ausbreitung können sich die Douglasien im Spessart vermehren und den heimischen Buchenwald gefährden, sagt Hofstetter. Wir fordern Bayerns Forstminister Brunner dazu auf, solch einen Waldfrevel im Staatsforst zu stoppen.

Greenpeace-Aktivisten waren sechs Wochen lang mit einem Waldcamp im bayerischen Spessart aktiv. Sie haben fast 24.000 alte Buchen und Eichen systematisch erfasst. Aus den Daten erstellten sie Karten und Grafiken. Eine Karte [s.u. Douglasienbestände in Rothenbuch] dokumentiert, wie besonders wertvolle Buchenwälder, statt sich um deren Erhalt zu bemühen, großflächig mit Douglasien unterpflanzt wurden. Noch Anfang März hatte das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Karlstadt die von Greenpeace aufgedeckten Fälle im Spessart als unbedeutend dargestellt. Bisher hat das Amt jedoch nicht erklärt, wie es zu diesem Ergebnis kommt und Greenpeace keinen Prüfbericht vorgelegt.

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