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Windpark bei Prenzlau in der Uckermark (Brandenburg)
Paul Langrock / Greenpeace

Energiewende würde Polen nutzen

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Ab Mitte November sucht die Welt auf der UN-Konferenz in Warschau nach Wegen, den Klimawandel zu bremsen. Parallel eröffnet nebenan das Wirtschafsministerium des Gastgeberlands eine große Kohlekonferenz. Lauter kann man einen Subtext nicht schallen lassen: Lasst sie doch alle reden über das Weltklima, Polen setzt jetzt und in Zukunft auf Strom aus Braunkohle - den klimaschädlichsten aller fossilen Energieträger. Mindestens bis 2030 plant Polen den überwiegenden Teil seines Strombedarfs mit Kohlekraftwerken zu decken.

Polen muss nicht abhängig von der Kohle bleiben

Dabei ist auch in Polen eine Energiewende möglich. In einem Report zeichnet Greenpeace nach, wie Polen die Struktur seines Energiemarktes wandeln und auf eine Stromversorgung durch dezentral erzeugte, Erneuerbare Energien setzen könnte. „Polen muss nicht weiterhin abhängig von der Kohle bleiben“, sagt Anna Ogniewska, Energieexpertin bei Greenpeace Polen. „Wenn der Energiesektor auf erneuerbare Energien umschwenkt, werden die Energiepreise nach 2030 voraussichtlich sehr schnell fallen. Bis zum Jahr 2050 würde eine Kilowattstunde dann 8,2 Cent kosten. Bleibt alles wie gehabt, wird der Preis im gleichen Zeitraum auf 10,8 Cent klettern.“

Erneuerbare würden mehr als 100.000 Menschen Arbeit geben

Folgt Polen dem von Greenpeace im Report vorgeschlagenen Weg, reduzieren sich die CO2-Emissionen des Landes bis 2030 um 50 Prozent, verglichen mit dem Wert von 1990. Gleichzeitig wird sich der Anteil der Erneuerbaren Energien von heute knapp 8 Prozent auf mehr als ein Viertel des Gesamtbedarfs steigern. Kleinere Biomasse- und Solarkraftwerke, die hierzu beitragen, würden mehr als 100.000 Menschen Arbeit geben – so vielen, wie heute in der polnischen Kohleindustrie arbeiten.

„Polens Energieversorgung auf den Kopf zu stellen, indem man Kohle durch Erneuerbare austauscht, ist ökonomisch sinnvoll, verringert die Abhängigkeit von Energieimporten und erhöht die Versorgungssicherheit, während gleichzeitig mehr Jobs im Energiesektor entstehen“, so Sven Teske, Experte für Erneuerbare Energien von Greenpeace International. Wenn Polen als Gastgeber der diesjährigen Klimakonferenz ernst genommen werden möchte, muss das Land den Klimaschutz angehen.

Den Greenpeace-Report "Energie [R]evolution - A sustainable poland energy outlook" finden sie im PDF-Format unten angefügt.

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