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Unter dem Bannerspruch "Keine neuen Tagebaue! Energiewende heißt Kohleausstieg" sammeln die Aktivisten in Deutschland Einwendungen gegen die Erweiterung des Braunkohletagebaus Welzow-Süd in der Lausitz. Der Energiekonzern Vattenfall und das Land Brandenburg wollen dort weitere 1900 Hektar Land abbaggern. 800 Menschen würden so ihre Heimat verlieren. Wie gewaltig diese Fläche tatsächlich ist, demonstrieren die Aktivisten mit einer Umrissfolie des beabsichtigten neuen Tagebaus. An Greenpeace-Infoständen wird diese maßstabsgetreu über einen Plan der jeweiligen Stadt gelegt. Wie so etwas für die Stadt Berlin aussieht, kann man hier anschauen.

Proteste in 135 Ländern

Eine Woche vor dem Anti-Kohle-Tag hat in Deutschland die Einwendungsphase gegen den geplanten Tagebau Welzow-Süd II begonnen. Bis zum 17. September können sich Bürger aus ganz Deutschland schriftlich gegen die Pläne in der Lausitz äußern. Zu diesem Zweck hat Greenpeace eine Sammeleinwendung vorbereitet. Diese lässt sich auch im Internet unterschreiben:"Meine Unterschrift gegen neuen Tagebau".Überall auf der Welt in insgesamt 135 Ländern mobilisieren verschiedene internationale Umweltorganisationen gegen die Kohle. 43 % der weltweiten CO2-Emissionen stammen aus der Verbrennung von Kohle, daher ist sie maßgeblich für die Klimaerwärmung der Erde verantwortlich. Trotz dieser Erkenntnisse werden weltweit rund 1200 neue Kohlekraftwerke geplant. Gegen diese falsche Entwicklung mobilisiert der internationale Anti-Kohle-Tag. Das gesamte Programm ist hier zu finden: www.endtheageofcoal.org

Erneuerbare Energien machen neue Tagebaue überflüssig

Die Genehmigung des Tagebaus Welzow-Süd II würde dafür sorgen, dass Deutschland bis zur Mitte des Jahrhunderts schmutzigen Strom aus Kohle erzeugt. Insgesamt sollen für fünf neue Tagebaue in der Lausitz 3000 Menschen aus den Dörfern Proschim, Kerkwitz, Atterwasch, Grabko, Mulkwitz, Mühlrose, Rohne und der Stadt Welzow ihre Häuser verlassen. "Es ist vollkommen unnötig, dass heute immer noch Tausende Menschen wegen der Braunkohle ihre Heimat verlieren sollen", sagt Greenpeace-Energieexperte Gerald Neubauer. "Die Erneuerbaren können genug Strom produzieren, um in Zukunft auf neue Tagebaue zu verzichten."

Sofortige Einstellung des Planverfahrens vonnöten

Greenpeace fordert die sofortige Einstellung des Planverfahrens und den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis 2030. Die Verbrennung von Braunkohle ist stark klima- und gesundheitsschädlich. Der geplante Tagebau würde außerdem zur Schädigung von Spree und Grundwasser durch Sulfat- und Eiseneinträge führen. Ein Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kommt zu dem Schluss, dass der geplante Tagebau energiewirtschaftlich unnötig ist.

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