Jetzt spenden
Ein Greenpeace-Heißluftballon überfliegt den Braunkohletagebau Profen in der Nähe des ältesten deutschen Braunkohlekraftwerks Deuben aus dem Jahr 1936 und protestiert gegen dessen klimaschädliche Emissionen.
© Ruben Neugebauer / Greenpeace

Mehrheit der Deutschen fordert Kohleausstieg

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Deutschland solle aus der Nutzung von Kohle zur Energiegewinnung aussteigen und zwar subito – so das kurz gefasste Ergebnis einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace. Darin beantworteten 68 Prozent der Befragten in Deutschland die folgende Frage mit Ja: „Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat erklärt, dass die Bundesregierung direkt nach der Welt-Klimakonferenz in Paris den Kohleausstieg für die kommenden 20 bis 25 Jahre angehen müsse. Stimmen Sie dem zu?“

Nicht ganz so erfreut über Hendricks Äußerungen im Vorfeld der aktuellen Klimakonferenz waren Teile der CDU – aber auch aus der eigenen Partei hagelte es Kritik. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) beispielsweise wiederholt unermüdlich, dass es nicht gleichzeitig einen Atom- und Kohleausstieg geben könne. 89 Prozent seiner Wähler sehen das anders – und immerhin 74 Prozent der CDU/CSU-Anhänger. „Während die Bundesregierung den nötigen Kohleausstieg weiter verschleppt, erwarten die Menschen, dass er jetzt geplant wird“, erklärt Karsten Smid, Experte für Klima bei Greenpeace. Bundeskanzlerin Angela Merkel solle nicht nur vom Klimaschutz reden, sondern endlich aktiv werden und den Vorstoß der Umweltministerin unterstützen.

Ohne Kohleausstieg keinen Klimaschutz

Balkendiagramm zur Umfrage Kohleausstieg

Das ist auch bitter nötig. Nach Ansicht sowohl des Weltklimarats IPCC als auch der Internationalen Energieagentur (IEA) muss der Großteil der Kohle-, Öl- und Gasreserven im Boden bleiben. Nur so lasse sich der Temperaturanstieg begrenzen und die immer spürbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels in beherrschbaren Grenzen halten.

Dass das möglich ist, hat Greenpeace im Energieszenario Der Plan dargelegt. Bis 2030 kann Deutschland aus der Braunkohle und bis 2040 aus der Steinkohle aussteigen. Gleichzeitig kann die Energieversorgung bis zum Jahr 2050 zu 100 Prozent auf Erneuerbare Energien umgestellt werden. Das geht – egal wie oft Gabriel das Gegenteil behauptet. 

Datum

Mehr zum Thema

Wind Turbine Counter Against Slow Energy Transition in Bavaria
  • 14.09.2023

Bayern ist bundesweit Schlusslicht bei der Windenergie - obwohl die Regierung jährlich neue Rekorde für den Ausbau von Windrädern verspricht. Ein Greenpeace-Tracker zeigt nun den “Fortschritt”.

mehr erfahren
Aktive protestieren mit Windrädern gegen zu wenig Windkraftausbau in Bayern
  • 29.08.2023

Klimaneutralität bis 2040 – das hat sich die bayerische Landesregierung auf die Fahne geschrieben. Passiert ist bisher viel zu wenig, deshalb hijacken Greenpeace-Aktive ihre Fahne jetzt.

mehr erfahren
Flutwohnung Berlin, zerstörter Küchenschrank
  • 19.07.2023

Während die Politik lang und breit über Klimaschutz debattiert, zeigen Greenpeace-Aktive mit einer Flut-Installation, was Klimakrise in Deutschland bedeutet. Erst in Berlin, und nun in Hamburg.

mehr erfahren
Renewable Energy Farm in Germany
  • 05.07.2023

Die Energiewende könnte Bayern günstigen und klimafreundlichen Strom bringen und den Wirtschaftsstandort sichern. Doch seit Jahren arbeitet die Staatsregierung gegen den Ausbau der Windkraft.

mehr erfahren
Windpark bei Altentreptow in Mecklenburg-Vorpommern
  • 04.04.2023

Windkraft – zweitliebste Energieform in Deutschland. Sie spielt beim grundlegenden Umbau der deutschen Energieversorgung sowohl an Land als auch auf dem Meer eine herausragende Rolle.

mehr erfahren
Licht fällt aus einem Dachfenster
  • 23.02.2023

Auch Gebäudewärme muss schnell klimaneutral erzeugt werden, wollen wir die Klimaziele schaffen und unabhängig vom Import fossiler Energien werden. Eine Wärmewende muss her, und Greenpeace sagt, wie.

mehr erfahren