Jetzt spenden

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Jede Woche, in der Regel montags, dienstags und mittwochs fahren LKW mit solch tödlicher Fracht ohne Gefahrenkennzeichnung und unbewacht quer durch Frankreich. Immer um die gleiche Zeit, immer auf derselben Route von der so genannten Wiederaufarbeitungsanlage La Hague/Nordfrankreich zu den atomaren Anlagen von Marcoule oder Cadarache in Südfrankreich. Fast ließe sich die Uhr danach stellen.Ein Anschlag auf die Transporte oder ein Unfall würde ganze Landstriche verseuchen. Die französische Bevölkerung und die betroffenen Gemeinden werden im Dunkeln gelassen.

Plutonium ist einer der gefährlichsten Stoffe der Welt. Es entsteht als hochgiftiges und radioaktives Nebenprodukt der Energiegewinnung in Atomkraftwerken. Wer nur ein Millionstel Gramm - ein kaum staubkorngroßes Teilchen - der Substanz einatmet, kann daran sterben. Plutonium zerfällt extrem langsam und bleibt daher über Hunderttausende von Jahren als tödliches Gift in der Umwelt erhalten.

Greenpeace betrachtet es darum als seine Pflicht, die Öffentlichkeit über den Plutonium-Wahnsinn aufzuklären. Es gibt nur einen Weg, diese schreckliche Gefahr für Menschen und Umwelt und damit auch das Risiko der Verbreitung durch Militärs und Terroristen zu beseitigen, sagte Greenpeace-Atomexperte Yannick Rousselet. Die Plutoniumindustrie muss gestoppt werden. Ihren teuren, gefährlichen und sinnlosen Transporte muss ein Ende gesetzt werden.

Es ist kein Zufall, dass der Transport, den die 25 Greenpeace-Aktivisten mit ihrer friedlichen Aktion am Mittwoch stoppten, sich nur wenige Meter von der Zufahrt zur Militärbase Carnot entfernt befand. Die Unterscheidung zwischen ziviler und militärischer Nutzung des Plutoniums, die der Öffentlichkeit von der Nuklearindustrie gern vorgegaukelt wird, existiert im Grunde nicht. Der Stoff dient in allererster Linie militärischen Zwecken. Auch das so genannte zivile Plutonium ist voll waffentauglich.

Eine im Auftrag von Greenpeace erstellte Studie des WISE (World Information Service on Energy) in Paris hat alarmierende Ergebnisse gezeitigt: Die Menge des Risikostoffes, die auf Frankreichs Straßen alljährlich durch die Gegend gefahren wird, steigt beständig an. Inzwischen sind es um die 90 Transporte pro Jahr - rund 12 Tonnen pulverförmiges Plutonium, ausreichend für 1500 Atombomben. Das Institut hat im Zuge seiner Untersuchung auch mehrere Szenarien jederzeit möglicher Unfälle entwickelt, die zu einem Desaster für Menschen und Umwelt führen würden.

Um die Öffentlichkeit über die skandalösen Vorgänge zu informieren und Licht in den undurchsichtigen Plutoniumsektor zu bringen, hat Greenpeace eine neue Internetseite ins Netz gestellt: http://www.stop-plutonium.org/ (in französischer Sprache). Bitte lesen Sie dort weiter, wenn Sie mehr wissen möchten.

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

In einem Kindergarten liegen die Spielsachen so, wie sie nach der Katastrophe zurückgelassen wurden. Die Gasmaske eines Kindes neben einer Puppe ist nur ein weiteres grausames Paradoxon: Eine Woche vor dem Atomunfall wurden die Kinder darin geschult, die Sicherheitsausrüstung gegen die atomare Gefahr zu benutzen. Doch am Tag des Unfalls wurde auf Anweisung der Parteiführung keine einzige Gasmaske benutzt.
  • 26.04.2024

Am 26. April 1986 erschüttert eine Explosion das Atomkraftwerk Tschornobyl. Eine radioaktive Wolke verseucht die Region und zieht über Europa. Ursache sind menschliches Versagen und technische Mängel.

mehr erfahren
Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren