Jetzt spenden
E.ON will an Atomprojekten festhalten 05/03/2012
Bernd Arnold / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Gestern haben sechs Unternehmen bekannt gegeben, sich aus dem Atomkraftwerksprojekt im nordfinnischen Pyhäjoki zurückzuziehen. Ein weiterer Förderer hat seinen Anteil gesenkt. Nun klafft eine Finanzierungslücke von knapp zehn Prozent.

Obwohl das Projekt noch in der Startphase ist, realisieren einige Anteilseigner offenbar, dass die Kosten bereits jetzt vollkommen aus dem Ruder laufen, sagt Tobias Riedl, Atomexperte von Greenpeace. Zudem wollen einige Firmen nicht länger an dem Atom-Projekt beteiligt sein, da sie Angst haben, Kunden zu verlieren.

Eines der jetzt ausgestiegenen Unternehmen ist die Supermarktkette S-Group. Mit fünf Prozent war sie einer der großen Anteilseigner innerhalb der beteiligten finnischen Unternehmen. Die Welt hat sich in den fünf Jahren, in denen wir an dem Projekt beteiligt waren, geändert, begründet die Supermarktkette ihre Entscheidung.

Auch die bereits in der Planungsphase explodierenden Kosten dürften eine zentrale Rolle für den Rückzug der Unternehmen gespielt haben. Aus einem Dokument der Gemeinde Kuopio geht hervor, dass die Anteilseigner allein für die Startfinanzierung ihre Finanzzusagen um knapp 70 Prozent erhöhen sollen. Dabei stehen die wirklichen Kosten noch aus, denn es ist jetzt schon abzusehen, dass der Reaktorbau noch in ganz andere finanzielle Sphären schießen wird.

Dies sind nicht die ersten Rückzüge aus dem Atom-Projekt. Bereits im März dieses Jahres haben drei lokale Energieunternehmen ihren Ausstieg bekannt gegeben, sagt Riedl. Wenn es so weitergeht, wird E.on bald der Letzte sein, der die Atom-Fahne in Finnland noch hochhält.

Hier finden Sie die Mitteilung des Konsortiums Fennovoima zum Rückzug.

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Greenpeace and BUND Naturschutz Celebrate Nuclear Phase-out in Munich
  • 12.04.2024

Vor einem Jahr ging das letzte AKW in Bayern vom Netz. Strom aus erneuerbaren Energien hat deutschlandweit Atomstrom ersetzt. Nur der Freistaat hinkt hinterher. Warum ist das so?

mehr erfahren
Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 09.04.2024

Happy Birthday, Atomausstieg! Auch wenn ein Jahr nach dem deutschen Ausstieg vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, laut einer aktuellen Studie sprechen die Fakten dagegen.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren