Jetzt spenden
Das Greenpeace-Schiff Beluga II in der Schiffslände in Basel, 28.04.2014
Nicolas Fojtu / Greenpeace

Beluga II: Auf Kurs gegen alte AKW

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Mehr als 3500 Besucher sind seit dem Tour Auftakt in Fessenheim an Bord der „Beluga II“ gekommen, um sich über die Risiken durch alternde Atommeiler zu informieren.

Seit gut drei Wochen fährt das Greenpeace-Schiff „Beluga II“ bereits auf Rhein und Mosel, um vor Ort gegen Europas marode Meiler zu protestieren.

Tickende Zeitbomben

Europas überalterte Atommeiler sind im Schnitt 29 Jahre alt. Einige haben die 40 Jahre bereits überschritten. Ihre Überalterung birgt ein immenses Risiko, das zeigt der aktuelle Greenpeace-Report „Alternde Atomreaktoren“. Die Atomreaktoren enthalten einerseits nicht ersetzbare Komponenten wie Reaktordruckbehälter, deren Zustand sich im Laufe der Zeit stetig verschlechtert und so das Unfallrisiko erhöht. Andererseits: Selbst wenn die Bauteile erneuert werden können, folgen weitere Risiken: Auch die zunehmende Verrentung des Fachpersonals und zu wenig Nachwuchs verstärken die Sicherheitslücken der alten Meiler. Damit sind Europas marode Meiler tickende Zeitbomben, zum Teil nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt.

Tschernobyl und Fukushima zeigen Ausmaß nuklearer Unfälle

Atomunfälle wie in Fukushima im Jahr 2011 oder in Tschernobyl vor 28 Jahren zeigen, wie gefährlich und vor allem wie unbeherrschbar Atomkraft ist. Bis heute ist der Bau einer neuen Schutzhülle um die havarierte Anlage in Tschernobyl  im Verzug. Durch die angespannte Situation in der Ukraine wird sich der Bau auch weiterhin verzögern. Gleichzeitig wird der provisorische Sarkophag, der die austretende Strahlung zurückhalten soll, immer brüchiger. Weite Teile Europas wurden durch den katastrophalen Nuklearunfall in der Ukraine im Jahr 1986 radioaktiv verseucht. Die Atomkatastrophe in Fukushima startete am 11. März 2011 und ist noch lange nicht unter Kontrolle. Unmengen kontaminiertes Wasser laufen seitdem in den Pazifik. Ein weiteres Erdbeben in der Region könnte die zerstörten Reaktoren vollends zum Einsturz bringen. Tausende Menschen wären betroffen.

In Europa droht absehbar der langsame Zerfall der alten AKW. Direkt an der deutsch-französischen Grenze stehen die Atommeiler Fessenheim und Cattenom, die zu den störanfälligsten AKW Europas gehören. Trotz zunehmender Zwischenfälle und Komplikationen planen viele Regierungen die Laufzeiten ihrer Atomkraftwerke weiter zu verlängern und die Erzeugerleistungen der AKW sogar noch zu steigern.

Ein gefährliches Vorhaben: Deswegen fordert Greenpeace die sofortige Abschaltung der Atomreaktoren, die älter als ihre ursprüngliche Auslegungsdauer sind.

Die Protestfahrt geht weiter

Bis zum 22. Juni ist die „Beluga II“ deswegen noch auf Anti-Atom Tour unterwegs. Nach den alten AKW Regionen und der Schweiz fährt sie nun den Rhein hinauf und legt unter anderem noch in Mannheim, Koblenz, Trier und in Remich (Luxemburg) an. In den Anlegestädten sind Besucher an Bord herzlich willkommen. In einer Ausstellung können sie sich über die Risiken durch alternde Atommeiler informieren und sich selbst für eine erneuerbare europäische Energiepolitik engagieren.

 

Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos

Alternde Atomreaktoren: Eine neue Ära des Risikos

20 | DIN A4

2.17 MB

Herunterladen

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 28.03.2024

Auch wenn vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, die Fakten sprechen dagegen: Atomenergie ist in Deutschland am Ende, im Rest Europas und weltweit auf dem absteigenden Ast.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues
  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren