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Block 1 des rumänischen AKW Cernavoda
Bogdan Giuşcă / Wikipedia

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Gut möglich, dass der Windkraft-Boom für das neue Desinteresse der Atomstromkonzerne verantwortlich ist. Neben RWE ziehen sich auch die Investoren Iberdrola (Spanien) und GDF Suez (Frankreich) aus dem AKW-Projekt zurück. Windenergie kann in Rumänien viel schneller und billiger errichtet werden, erklärt Crisanta Lungu, die Leiterin des rumänischen Greenpeace-Büros. In Rumänien gibt es riesige, ständig wachsende Windparks. Sie werden schon bald mehr Strom produzieren als die beiden in Betrieb befindlichen Atomreaktoren in Cernavoda.

Auch für den Greenpeace Kernphysiker Heinz Smital belegt der Ausstieg, dass die Atomenergie ein Auslaufmodell ist. Sogar für den Atomkonzern RWE ist die Atomkraft ein zu hohes Risiko, zumal wenn sie mit den Erneuerbaren konkurrieren muss. Daran zeigt sich einmal mehr, wie rückständig das Klammern an der Atomkraft hierzulande ist. Deutschland kann dabei nur verlieren.

Cernavoda ist bereits das zweite osteuropäische AKW-Projekt, aus dem RWE aussteigt. Im Oktober 2009 zog sich das Unternehmen aus dem umstrittenen Neubauprojekt Belene in Bulgarien zurück. Auch damals war von wirtschaftlichen Gründen die Rede. Doch auch andere Motive waren nicht von der Hand zu weisen: Wie in Cernavoda gab es massive Proteste von Atomkraftgegnern, auch von Greenpeace.

Für die rumänische Regierung ist der Rückzug der Großinvestoren aus Cernavoda ein harter Schlag. Sie hat trotz des Windkraftbooms auf Kernenergie gesetzt und sogar nach einem weiteren AKW-Standort in Westrumänien gesucht. Neue Investoren zu finden, die das wirtschaftliche Risiko auf sich nehmen, dürfte schwierig werden.

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