Jetzt spenden
Brigitte Behrens, Geschäftsführerin Greenpeace Deutschland e. V. 12.01.2011
Suse Walczak / Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Nach Ansicht der Verbände stellt Atomenergie ein unverantwortbares Risiko für die Bevölkerung dar und kann problemlos durch umweltfreundliche und sichere Alternativen ersetzt werden. Eine Verzögerung des Atomausstiegs bis 2022 würden die Organisationen daher nicht hinnehmen. Die Bundesregierung hatte angekündigt, den Atomausstieg so schnell wie möglich zu vollziehen. Greenpeace und Co. fordern daher: Ankündigungen endlich in die Tat umsetzen und die Energiewende deutlich beschleunigen.

Am vergangenen Wochenende haben sich bereits über 11.000 Unterstützer bei der größten deutschen Online-Demo gegen Atomkraft ausgesprochen. Mit weiteren zehntausenden Demonstranten wird auch am kommenden Samstag, 28. Mai, bei der Anti-Atom-Demo in 21 deutschen Großstädten gerechnet.

Greenpeace hat den "Plan" für die Energiewende

Der Bericht der Reaktorsicherheitskommission vom 17. Mai 2011 hat methodische, inhaltliche und formale Mängel. Trotzdem zeigt er eins deutlich: welche Gefahr von den ältesten deutschen AKWs ausgeht! Greenpeace-Geschäftsführerin Brigitte Behrens erklärt: Die sieben ältesten Atomkraftwerke sowie der Pannenreaktor Krümmel stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, daher darf keiner dieser Uralt-Meiler jemals wieder ans Netz. Die restlichen neun AKWs müssen sukzessive ebenfalls abgeschaltet werden. Doch Abschalten allein reiche nicht aus: Die Atompolitik der Regierung ist nur glaubwürdig, wenn sie auch die Risiken der Endlagerung neu bewertet und längst überholte Denkmuster aufgibt. Wir brauchen endlich eine alternative Endlagersuche in ganz Deutschland unter Ausschluss des ungeeigneten Salzstocks in Gorleben, so Behrens.

Greenpeace fordert konkret: Atomausstieg bis 2015, Braunkohleausstieg bis 2030, kompletter Kohleausstieg bis 2040 und Ausstieg auch aus Gas bis 2050. Wie dies genau funktioniert, zeigt das Greenpeace-Energiekonzept "Der Plan".

Auch die anderen Naturschutzorganisationen verleihen der Forderung nach der schnellstmöglichen Energiewende Nachdruck. Regine Günther, Leiterin des Bereichs Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland, fordert beispielsweise: Der Klimaschutz und der Ausstieg aus der Atomkraft dürfen auf keinen Fall gegeneinander ausgespielt werden. Wir erwarten ein konsistentes Konzept, das beide Elemente glaubhaft verbindet. Dazu gehören ein Klimaschutzgesetz und die klare Absage an den Bau neuer Kohlekraftwerke.

Was die Bundesregierung mit den zahlreichen Aufrufen anstellt und ob sie ihre Ankündigungen in die Tat umsetzt, wird sich bald herausstellen. Die Forderungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Naturschutzorganisationen sind jedenfalls eindeutig und können nicht ignoriert werden.

Der Plan - Deutschland ist erneuerbar!

Der Plan - Deutschland ist erneuerbar!

24 | DIN A4

2.06 MB

Herunterladen

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 28.03.2024

Auch wenn vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, die Fakten sprechen dagegen: Atomenergie ist in Deutschland am Ende, im Rest Europas und weltweit auf dem absteigenden Ast.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues
  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren