Jetzt spenden
fire at nuclear power plant Kruemmel
Martin Langer/Greenpeace

Archiviert | Inhalt wird nicht mehr aktualisiert

Zur Geschichte: Im August und September 1993 wurden bei einer planmäßigen Revision 72 Risse im AKW Krümmel entdeckt - zum Teil in wichtigen Bereichen wie dem Speisewassersystem und der Reaktorreinigung. Die Kieler Behörde für Reaktorsicherheit stufte diese Risse damals als gefährlich ein, weil sie während des laufenden Betriebs entstanden sein mussten.

Über ein Jahr lang, vom 14. August 1993 bis 7. Oktober 1994 stand der Reaktor still. Umfassende Prüfungen und Reparaturen wurden durchgeführt. Vier Jahre später, im Juli 1998, stellten die Prüfer erneut Risse im Speisewassersystem fest. Es wurde repariert und nachgebessert. Und jetzt also wieder: Risse an verschiedenen Bauteilen - an Rohrleitungen, an Armaturen. Darunter auch in Bereichen, die als nicht sicherheitsrelevant eingestuft werden. Doch die Gesamtheit macht's.

"Ein Atomkraftwerk ist eine hochkomplexe Anlage. Auch Mängel an Bauteilen, die keine Auswirkungen auf den nuklearen Bereich haben dürften, können genau dort unvorhergesehene Folgen haben", sagt Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. "Ein Beispiel dafür ist der Transformatorbrand in Krümmel Ende Juni. Er hätte sich nicht auf den Reaktordruckbehälter auswirken dürfen. Trotzdem ist dort in unmittelbarer Folge der Wasserstand gesunken."

Ein Atomkraftwerk ist eine hochkomplexe Anlage. Auch Mängel an Bauteilen, die keine Auswirkungen auf den nuklearen Bereich haben dürften, können genau dort unvorhergesehene Folgen haben, sagt Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Ein Beispiel dafür ist der Transformatorbrand in Krümmel Ende Juni. Er hätte sich nicht auf den Reaktordruckbehälter auswirken dürfen. Trotzdem ist dort in unmittelbarer Folge der Wasserstand gesunken.Die AKW-Betreiber berufen sich auf die mehrfach ausgelegten Sicherheitssysteme in ihren AKW. Versage eines, so greife das andere, heißt es. Der angebliche Beweis: Es hat doch bisher immer funktioniert. Diese Einstellung ist gefährlich.

Smital: "Die Ingenieure der Titanic waren felsenfest überzeugt, ein unsinkbares Schiff entworfen zu haben. Das Ende kennen wir. Ein Unfall in einem Atomkraftwerk hätte noch ungleich schlimmere Folgen. Die einzige Konsequenz für Krümmel wie für die anderen AKW heißt abschalten."

Jetzt mitmachen

Du willst Teil der Energiewende sein?

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Dann besuche in unserer Mitmach-Community Greenwire die Energiewende-Themengruppe und tausche dich mit Anderen aus, finde weitere Mitmachangebote und erfahre mehr über unsere Kampagnen.

Hier lang zur Themengruppe-Energiewende

Themengruppe auf

Menschen stellen die Energiewende dar - von der Atomkraft zur Windkraft 15.04.2011

Mehr zum Thema

Projektion für den Atomausstieg am Atomkraftwerk Isar 2 bei Nacht
  • 28.03.2024

Auch wenn vielerorts eine “Renaissance der Atomkraft” herbeigeredet wird, die Fakten sprechen dagegen: Atomenergie ist in Deutschland am Ende, im Rest Europas und weltweit auf dem absteigenden Ast.

mehr erfahren
Karte der Region Fukushima in Japan, die die Ausbreitung der Strahlung nach der Atomkatastrophe im März 2011 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi zeigt.
  • 11.03.2024

Der 11. März 2011 versetzte Japan in einen Ausnahmezustand, der bis heute anhält. Die dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami-Flutwelle und Super-GAU traf das Land bis ins Mark.

mehr erfahren
Projektion zum Atomausstieg am AKW Isar 2
  • 05.03.2024

Atomkraft ist nicht nur riskant, sondern auch keine Lösung für die Energiekrise. Am 15. April 2023 wurden die deutschen Atomkraftwerke darum abgeschaltet, endgültig.

mehr erfahren
Balloons on the 'Plein' at The Hague
  • 12.12.2023

Ein technologischer Meilenstein, aber kein Modell für die Zukunft: Warum der gelungene Versuch der Kernfusion nicht die Probleme der Gegenwart löst.

mehr erfahren
Dunkle Wolken über Fukushima
  • 24.08.2023

Mit bewussten Fehleinschätzungen wird der Plan gerechtfertigt, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser aus Fukushima ins Meer abzulassen. Greenpeace entkräftet diese Halbwahrheiten.

mehr erfahren
The Nuclear Crisis at the Fukushima Daiichi Nuclear Plant Continues
  • 14.06.2023

Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima 2011 hat Greenpeace zahlreiche Studien durchgeführt. Alle Publikationen sind hier aufgelistet.

mehr erfahren