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Ein toter Zwergwal, festgebunden am japanischen Fangschiff Yushin Maru, Dezember 2005
Kate Davison / Greenpeace

Die Unbelehrbaren

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Die Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) ist vorbei. Fazit: die Mehrheit ist gegen den wissenschaftlichen Walfang. Es wurde beschlossen, dass künftige Forschungspläne den IWC-Wissenschaftlern zur Prüfung vorgelegt werden müssen.

Als „äußerst bedauerlich“ kommentierte die Entscheidung ein Regierungssprecher in Tokio. Japan wolle im kommenden Jahr wieder Jagd zu Forschungszwecken auf die Meeressäuger machen. Vorbereitungen werden getroffen, so dass ab 2015 mit dem neuen Forschungswalfang in der Antarktis begonnen werden kann.

Eine Farce

Bereits im März hatte der UN-Gerichtshof in Den Haag entschieden, dass das damalige japanische Walforschungsprogramm nicht den wissenschaftlichen Kriterien entspreche und in seiner bestehenden Form eingestellt werden müsse. Die Neuauflage des Walforschungsprogramms umgeht jetzt diesen Rechtsspruch. Und auch die Entscheidung der IWC ist juristisch nicht bindend.

„Nur politischer Druck auf allerhöchster Ebene kann das Schlachten im antarktischen Schutzgebiet jetzt noch stoppen“, fordert deshalb Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack.

„Die IWC-Jahrestagung gleicht einem politischen Stellungskrieg: Das Gremium ist längst nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Norwegen, Island und Japan beharren störrisch auf ihrer unzeitgemäßen Walfangtradition. Japan schreckt sogar vor offensichtlichem Stimmenkauf nicht zurück, um seine Walfangpläne durchzusetzen. Was für eine Farce! Walfang gehört ins Geschichtsbuch und hat in der heutigen Zeit nichts mehr zu suchen“, kommentiert Maack.

  • Ab dem 15.9. findet die 65. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission IWC statt

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